Vortrag, DGL 2010, Bayreuth: 27.09.2010 - 01.10.2010
Abstract:
Auf Grund des Klimawandels ist es bedeutend, wie sich natürliche Moore im Hinblick auf die Funktion als Kohlenstoffsenke und –quelle verhalten werden. Als Modellsystem wurden drei unbeeinflusste Hochmoore im südlichen Chile mit deutlichem Niederschlagsgradienten (500 – 3500 mm) als Standorte gewählt und bezüglich der Kohlenstoff-Mineralisationsprozesse untersucht. Es wurden detaillierte Konzentrations-Tiefenprofile der Abbau-Endprodukte CO2 und CH4, sowie gelöster Stoffe im Porenwasser erstellt. Zur Abschätzung der Gas‑Flüsse am Wasserspiegel und an der Geländeoberfläche wurden statische Kammer‑Messungen durchgeführt. Zur Aufklärung des Methanbildungsweges sowie zur Unterstützung der Flussbilanzierung wurde die Isotopie des Kohlenstoffs in CO2 und CH4 bestimmt. Erste Ergebnisse zeigen, dass an allen Standorten die Methanbildung in größerer Tiefe trotz Gegenwart von 20-40 µmol L-1 Sulfat konkurrenzfähig war. Der vergleichsweise trockene Standort mit stärker zersetztem Torf wies ein weites CO2/CH4-Verhältnis und niedrige Konzentrationen auf. Kontrastierend war der mittlere Standort mit schwach zersetztem Material, einem sehr engen CO2/CH4-Verhältnis, sehr hohen Konzentrationen, sowie messbarer Methan-Emission. Der feuchtere Standort war ebenfalls schwach zersetzt, wies aber ansonsten mittlere Werte auf. Die Isotopenfraktionierung zeigte ähnliche Muster. Offensichtlich beeinflussen Klima und Genese sich einstellende Konzentrationsniveaus und CO2/CH4-Verhältnisse, auch unter ungestörten Bedingungen deutlich.